Das Hornower Schloss

 Geschichte

Der erste urkundlich erwähnte Besitzer des Gutes Hornow war 1436 Nickel von Gersdorf. Das Gut wechselte noch einige Male den Besitzer, bis es - nachdem es sich etwa 6 Jahre in den Händen des Graf von Pückler befand - an die Familie Wilkins ging. Diese ließ das Herrenhaus auf dem Rittergut im Jahr 1864 zu einem Schloss umbauen. Mit dem Besitz u.a. einer Kohlegrube und einer Kolonie in West-Usambara kam der damalige Landrat und Kirchenpatron Dr. jur. Erwin Wilkins zu Vermögen, mit dem er 1903 das Schloss und den Park noch einmal erheblich erweiterte.

Nach dem 2. Weltkrieg

Im Jahr 1944 wurde ein Teil der Schutzmachtabteilung der Schwedischen Botschaft von Berlin nach Hornow ausgelagert. Im Jahr 1945 wurde es von sowjetischen Soldaten besetzt und nach Kriegende die Familie Wilkins enteignet. Anschließend wurden 1946 Vertriebene im Schloss untergebracht, bis zwei Jahre später ein Kindergarten eingerichtet wurde, der bis 1995 dort blieb. Zudem wurde das Schloss als Gemeindezentrum mit Schwesternstation genutzt. In den Jahren 1997 bis 2009 folgten Sanierungen im Innen und Außenbereich des Schlosses.

Denkmalschutz

Das Schloss und der Park in Hornow wurden bereits im Jahr 1981/82 zum Denkmal erklärt. Im Jahr 1998 wurde es dann offiziell als „Herrenhaus mit Park und Erbbegräbnis“ in die Denkmalliste des Landes Brandenburg aufgenommen. 

Seit September 2022 gibt es nun auch eine Ausstellung zur Geschichte des Schlosses. Details finden Sie unter AUSSTELLUNGEN.

Das einzigartige Deckengemälde von MAX RABES

Das Deckengemälde im großen Saal (früher als großer Speisesaal genutzt) wurde 1901 von dem deutschen Maler MAX RABES gemalt.

Max Friedrich Ferdinand Rabes (geboren 17. April 1868 in Samter/Posen, gestorben 25. Juli 1944 in Wien) war einer der
bekanntesten deut­schen Maler der wilhelminischen Epoche. Er gilt als der Hauptvertreter der Berliner Orientmalerei, war später aber auch in der sogenannten Gesellschaftsmalerei hoch ange­sehen. Einige seiner Bilder befinden sich heute noch in Museen (bspw. im Jüdischen Museum Berlin, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe u.v.m.) andere werden auf Auktionen versteigert.


Dass Rabes der Künstler dieses Gemäldes ist, beweist folgendes: Anlässlich des 50. Ge­burts­tages von Max Rabes entstand im Jahr 1918 das Buch „Max Rabes – Ein Lebens- und Weltbild“ von Maximilian Rapsilber im Verlag Gustav Brannbeck GmbH, Berlin. Rapsilber hat darin das Lebenswerk des Künstlers liebevoll beschrieben. In diesem Buch findet sich auch das Werk, mit dem sich Max Rabes im Hornower Schloss verewigt hat, wieder: „Eine […] in sich geschlossene Gruppe von Landschaften schuf Rabes 1901 für den Landrat Dr. Wilkins auf Schloss Hornow in der Niederlausitz. Die große und dankbare Aufgabe umfasste nichts weniger als eine malerische Reise um die Welt. Ein großer Speisesaal bot die Wandflächen, die nach den Angaben des Künstlers weiß mit Gold getäfelt wurden. In die Wandflächen malte er mehr als 20 Bilder, eine gewaltige Galerie leitet zum Plafond über, zum offenen Himmelsraum, durch den ein Zug Kraniche in der Abendsonne zieht, und an den Seiten sieht man blühende oder schneebedeckte Baumäste in diesen Plafondhimmel übergreifen. […].


Rabes hat insgesamt nur drei Zyklen von landschaft­lichen Wandgemälden erschaffen: Dieses im Schloss in Hornow (1901), eines in einer Villa in Iserlohn (1905) sowie das Deckenbild und drei allegorische Wandgemälde für das Schauspielhaus in Breslau (1906), dass nicht mehr existiert. Damit ist dieses Deckengemälde eine kunsthistorische Rarität und einen Besuches des Hornower Schlosses wert.

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